Problembeschreibung/Begründung:
Südlich der Hanse- und Universitätsstadt
Rostock und westlich der Warnow befinden sich die Orte Sildemow, Gragetopshof,
Papendorf, Groß Stove und Niendorf. Sie bilden die Gemeinde Papendorf. Die
Dörfer der Gemeinde Papendorf wurden in der Zeit der Siedlerbewegung durch
deutsche Bauern von 1150 bis 1300 gegründet. Die Dörfer Gragetopshof, Sildemow
und Papendorf liegen unmittelbar im Warnowtal.
Sildemow, erstmals urkundlich
erwähnt 1275 als Cyllemowe, wurde im Jahr 1349 von Herzog Albrecht von
Mecklenburg dem Rostocker Ratmann Heinrich Kruse geschenkt. Bis 1945 war
Sildemow ein Gutsdorf. In der Bodenreform wurde das Land Neusiedlern
übertragen.
Gragetopshof hat
seinen Namen vom Kaufmann Hermann Gravetop, der 1399 vom Hospital St. Georg zu
Rostock den nach ihm benannten Gragetopshof in Erbpacht nahm. 1822 wird das
Dorf zum Kämmereigut der Hansestadt Rostock.
Papendorf, direkt an der Warnow
gelegen, wurde erstmalig 1257 erwähnt. Im Jahre 1323 bestätigte Herzog Heinrich
der Fürstin Agnes von Rostock den Besitz von Papendorf.
Groß Stove ist ein altes Gutsdorf,
das erstmals 1273 urkundlich erwähnt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieses
als Volkseigenes Gut geführt, das 1989 privatisiert wurde.
Niendorf, erstmals 1274 erwähnt,
ist aus dem ehemaligen Gut Niendorf hervorgegangen und wurde 1351 vom Rostocker
Ratmann Johann Rode an den Pfarrer zu St. Petri, Bertold Rode, und die
Ratmänner Gerhard und Lambert Rode geschenkt. Später gelangte das Dorf in den
Besitz des Hospitals St. Georg zu Rostock.
Als Symbole für die Struktur,
Natur, Wirtschaft, Geschichte und Gegenwart der Dörfer der Gemeinde wurden fünf
Rüben, die Warnow und der Greif auf blauem Untergrund gewählt.
Die auf dem Wappen abgebildeten
fünf Rüben in diagonaler Anordnung stehen stellvertretend für die fünf Dörfer
der heutigen Gemeinde Papendorf, die primär durch eine agrarische
Erwerbsstruktur geprägt waren. Der Rübenanbau hat eine lange Tradition, da die
Dörfer Rüben an die ehemalige Zuckerfabrik in Rostock lieferten. Noch heute
werden hin und wieder Rüben angebaut. Die Wahl der Rübe als Symbol für die
Landwirtschaft ist ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Gemeinden des
Amtes Warnow-West.
Für den Großteil der Geschichte
dieser Dörfer hat sich das Leben der Bewohner fest nach den Regeln und Zwängen
der Landwirtschaft abgespielt. Die Bauern mussten sich immer wieder neuen
Besitzverhältnissen anpassen. Erst in den letzten hundert Jahren hat in dieser
Hinsicht ein Wandel eingesetzt. Papendorf und Niendorf waren die meiste Zeit in
kirchlicher Hand, was den Bauern zugutekam, da sie immer Bauerndörfer blieben.
Mit dem Wellenschrägfaden soll die
Warnow symbolisiert werden.
Die in die Ostsee fließende
Warnow, die an die Gemarkungen der Gemeinde Papendorf angrenzt, ist als
Schmelzwasserfluss in der letzten Eiszeit entstanden.
Der Greifenkopf mit
ausgeschlagener Zunge steht für die Stadt Rostock (Siegel und Wappenbild der
Herren zu Rostock erstmalig 1307 als Abdruck überliefert) und symbolisiert die
jahrhundertlange Zugehörigkeit zu Rostock bzw. wirtschaftliche Verbundenheit
der Orte mit der Stadt.
Die Farbe Blau als Hintergrund
wurde gewählt wegen der weithin klaren Sichtbarkeit und Erkennbarkeit der
Komplementärfarben Blau und Gelb.
Anlagen
- Wappenentwurf
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung Papendorf
beschließt, ein eigenes Wappen, entsprechend der Vorlage und der Blasonierung
„In Blau ein goldener Wellenschrägfaden, begleitet oben von
einem abgerissenen goldenen Greifenkopf mit ausgeschlagener roter Zunge, unten
von fünf goldenen Zuckerrüben (3.2) parallel zur Schrägteilung.“
beim Ministerium für Inneres und
Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Wappengenehmigung vorzulegen.
Finanzielle
Auswirkungen
(x) Ja, im Rahmen des Haushaltsplanes