Problembeschreibung/Begründung:
Der Ort Ziesendorf
ist aktenkundig erstmalig als Cisendhorp 1298 erwähnt worden.
Das Gebiet der
heutigen Gemeinde Ziesendorf gehörte zur alten Herrschaft Rostock.
Aus diesem Grund
wurden die Farben des Wappens der Herrschaft Rostock (Blau-Silber- Rot) auf das
Gemeindewappen übertragen.
1700 erfolgte die
Zugehörigkeit von Ziesendorf, Fahrenholz, Nienhusen und Buchholz zum Amt
Schwaan.
Die Zusammenlegung
der Gemeinden Nienhusen und Ziesendorf erfolgte 1950. Nienhusen wurde Ortsteil
von Ziesendorf.
1959 erfolgte die
Zusammenlegung von Fahrenholz und Ziesendorf. Fahrenholz wurde Ortsteil von
Ziesendorf.
Die Gemeinden
Buchholz und Ziesendorf wurden 1973 zusammengelegt. Buchholz wurde Ortsteil von
Ziesendorf.
Heute bilden die
Orte eine Einheit.
Seit 1991 gehört
die Gemeinde Ziesendorf zum Amt Warnow-West.
Durch den
Zinnenschnitt soll der langjährige Besitz von Ziesendorf (Rittergut) durch die
Herren von Reventlow (1397 bis in das 18. Jahrhundert) symbolisiert werden,
deren Stammwappen von Rot und Silber durch einen schrägen Zinnenschnitt geteilt
ist.
Die Herren von
Reventlow gehörten zu den bedeutendsten Geschlechtern im westlichen
Ostseegebiet und sind ein uraltes Rittergeschlecht.
In
Veranlassung der 1144 erfolgten Ermordung des Grafen Rudolf II. auf der
Bocklenburg und des gewaltsam herbeigeführten Endes der Grafenherrschaft haben
die Reventlows Ditmarschen verlassen, um unter anderem auch teils in
Mecklenburg neue Wohnsitze zu begründen.
Der berühmteste
Vorfahr war Detlev Reventlow aus dem Haus Ziesendorf (geboren am 4. April 1600
Ziesendorf, Rostock, Mecklenburg, gestorben am 13. Aug 1664), der 1632 von
Christian IV. von Dänemark zum Kanzler ernannt wurde.
Das Steingrab ist als Bestätigung der vorchristlichen
Besiedlung in Ziesendorf zu sehen. Die sich dort befindlichen vier, zum großen
Teil zerstörte, Großsteingräber (Megalithgräber), die meistens in die späte
Jungsteinzeit datieren, wurden in Norddeutschland vermutlich zwischen 3500 und
2800 vor Christus errichtet.
Das Gut Ziesendorf liegt auf trockener Höhe, der Boden senkt sich nach Süden zu weiten Niederungen, die von der Beke und ihrem Nebenfluss, dem Weidbach, entwässert werden. Trotzdem sind sie sumpfig und bildeten in vorgeschichtlichen Zeiten vermutlich einen See. Im Norden, Westen und Süden wird diese Erhebung, die aus etwas lehmhaltigem Sand besteht, von den beiden Bächen umflossen und bildete eine ideale Siedlungsstätte für den Menschen.
1930 stieß man dort bei Bodenuntersuchungen auf große Steine, wonach in Ziesendorf umfangreiche Grabungen begannen.
Das Grab steckte vollständig im Hügel, was in Mecklenburg selten ist und gehört zu den kennzeichnenden Grabformen der Riesensteingrabkultur. Die Besonderheit ist, dass in dem Riesensteingrab unter anderem eine größere Anzahl von Pfeilspitzen gefunden worden sind. Eine Lanzenspitze, wie sie in dänischen Gräbern häufig gefunden wird, lässt deutlich einen nordischen Einfluss erkennen. Die Gemeinde hat damit die Kenntnis ihrer heimischen Vorzeit in vielen Beziehungen erweitert.
Mit der Aufnahme der Steingräber in ihr Wappen bekennt sich die Gemeinde Ziesendorf zu ihren frühesten Wurzeln nachweisbarer Besiedlung auf ihrem Gemeindegebiet.
Anlagen:
- Wappenentwurf
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung Ziesendorf beschließt, ein eigenes Wappen, entsprechend
der Vorlage und der Blasonierung
"Geteilt. Oben von Rot und Silber im Zinnenschnitt schräglinks geteilt.
Unten in Blau ein aus drei Tragsteinen und einem Deckstein bestehendes
silbernes Steingrab."
beim Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Wappengenehmigung vorzulegen.
Finanzielle
Auswirkungen
(x) Keine
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Einvernehmen erteilt Bürgermeister |
fachliche Richtigkeit Fachdienstleiterin |
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